75 Jahre TTC Helga – Happy Birthday


Hannover. Aus alten Vitrinen des Kestner-Museums haben sie sich die ersten Tischtennisplatten gebastelt. Im Herbst 1945 ist das gewesen, in den Räumen einer Bäckerei in der Lindener Wittekindstraße. Aus der Not der Kriegszeit geboren – nach dem Training gab es Brotschnitten für die Spieler –, sollte bald der erste reine Tischtennisverein Hannovers entstehen. Am 10. Februar 1947 war es so weit, benannt wurde der Klub nach seinem ersten weiblichen Mitglied: Helga Engelke. Der TTC Helga spielte dann in der Mädchenschule an der Stammestraße. Den heutigen 75. Geburtstag begeht der Verein wegen der Pandemie zwar nicht groß – der Plan einer größeren Feier ist aber nicht vom Tisch.

„Wir sind einer der ältesten reinen Tischtennisvereine in Deutschland“, sagt Uwe Rehbein, der heute vor exakt 66 Jahren dem Verein beigetreten ist. Er gilt nach wie vor als „Mr. Tischtennis“ in Hannover, hatte entscheidenden Anteil am sportlichen Aufstieg Helgas, der 1991 bis in die 1. Bundesliga führte, wo Helga drei Saisons spielte. 2001 verzichtete der Verein aus finanziellen Gründen auf den abermalige Sprung in die 1. Liga. Seitdem setzt der Verein konsequent auf Breitensport. „Es tut sich viel im Jugendbereich“, so Rehbein. Helga und sein Vorsitzender Sven Romei kann sich dabei auf die Hilfe seiner Routiniers verlassen – so steht der Ex-Bundesliga-Trainer Fred Schwenke dem Nachwuchs zweimal wöchentlich zur Seite. „Und das im Alter von 83 Jahren, da ziehen wir alle den Hut“, bekräftigt Rehbein. Helmut Schünemann, Gründungsmitglied und der erste Vorsitzende Helgas, ist inzwischen 95 Jahre alt und nicht mehr aktiv.

Rehbein selbst will jedoch bald wieder zum Schläger greifen, ihn plagen jedoch noch Rückenprobleme. Der 78-Jährige hat überdies ein großes Thema auf dem Tisch, er will die deutsche Meisterschaft 2024 nach Hannover holen. Zuletzt schlug die deutsche Elite hier vor 43 Jahren auf. Erste Sondierungen hat Rehbein bereits unternommen, er setzt auf die bewährte Hilfe der befreundeten Vereine SG Misburg und Badenstedter SC. Der DTTB ist ebenfalls informiert, noch gibt es indes keinen Rahmenplan, weil der Weltverband noch keine Termine veröffentlicht hat. „Die Meisterschaft in der Swiss-Life-Hall, das wäre ein Traum und ein tolles nachträgliches Geburtstagsgeschenk für Helga“, sagt Rehbein.

Quellenangabe: HAZ vom 10.02.2022, Seite 14